Aus den Medien von heute
(Gestern hat die Sachverständigenkommission für den 5. Altenbericht ihren Bericht an die Bundesministerin Renate Schmidt übergeben. Die FAZ hat dazu eine Dokumentation: "Die Alten gibt es nicht". Menschen jenseits der 50 können und wissen viel. In der Wirtschaft aber gehören sie oft zum alten Eisen. Der Altenbericht zeigt Wege auf, wie die brachliegenden Potenziale genutzt werden können.)
Dazu auch heute ein Kommentar in der FAZ, Bilden statt Ausmustern
"Verachtet uns die Alten nicht. In Betrieben und Verwaltungen stößt dieser Appell, den die Sachverständigenkommission und Familienministerin Renate Schmidt jetzt gemeinsam formulieren, noch auf taube Ohren. Zu lange hat die Politik die Strategie der Unternehmen begünstigt, Ältere auf Kosten der Sozialkassen vorzeitig in den Ruhestand zu schicken. - Mittelfristig werden, da die Zahl der Jungen abnimmt, die Älteren auf dem Arbeitsmarkt wieder gebraucht. Die Altenforscher empfehlen deshalb in ihrem Bericht eine längere Lebensarbeitszeit und einen flexiblen Rentenbeginn. Doch dieser Ratschlag findet in der Politik kein Gehör: Keine Partei hat es gewagt, die schrittweise Heraufsetzung des Rentenalters in ihr Programm aufzunehmen. Nach der Wahl ist hier mehr Mut gefragt"
Das sagt(fragt) die eLeW
Mehr Mut soll wohl die Jugend-fixierte Gesellschaft und Wirtschaft aufbringen, den als "Kann-Nicht-Mehr-Generation" empfundenen Teil des Volkes wieder zu integrieren. Dabei werden die Alten zwar aus dem Erwerbsleben ausgeschlossen, aber schon heute über Gebühr bemüht, als Sponsoren der Enkel, als Pfleger in den Familien oder u.a. als ehrenamtliche Verdränger in ehemals bezahlten Jobs.
In früheren landwirtschaftlichen Zeiten waren die Alten die mit der Erfahrung von über 50 Jahren und unentbehrlich, in heutigen Zeiten mit der Tendenz Arbeitskräfte auf 130% Effizienz und mehr zu trimmen, belasten sie das System.
Ist es nicht besser, den Begriff Alter nur noch auf die Lebensjahre zu beschränken? Für das Individuum ist doch der Moment 10 Jahre noch bis zum eigenen Tod möglicherweise sowohl mit 30, mit 40, mit 50 oder mit 80 gegeben.
Menschenwürde und Freiheit sollten eine Berufswahl also auch mit 30, 40, 50 oder 80 erlauben.
Der Ansatz jedoch, uns gehen die Jungen aus, also stellt Ersatztruppen aus Alten auf, ist nicht nur menschenverachtend, sondern auch Blödsinn, wo doch dank Rationalisierung die Produktion mit immer weniger Menschen auskommt.
Verachet uns die Alten nicht. Respektiert die Alten, auch, in dem nicht mehr auf den Jahrgang geschielt wird.
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