17 August 2005

Institut fordert Ende der Lohnzurückhaltung

Aus den Medien von heute:
(Nicht nur die Binnennachfrage, auch die Sozialbeiträge und das Steueraufkommen benötigen Lohnempfänger, die sich nicht einschränken müssen. Zu selten werden Lohnerhöhungen gefordert.)
NETZEITUNG.DE
Halten deutsche Arbeitgeber weiter an der Strategie der Lohnzurückhaltung fest, birgt das Gefahren für die Konjunktur im gesamten Euroraum. Zu diesem Schluss gelangt das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung in einem am Mittwoch in Düsseldorf erschienenen Report.

Deutschland liege bei den Lohnkosten im zwölf EU-Staaten umfassenden Euroraum auf Rang vier hinter Belgien, Frankreich und den Niederlanden. Während der durchschnittliche Lohn für eine Arbeitsstunde hier zu Lande 2004 konstant bei 24,13 Euro gelegen habe, habe ein Belgier bereits 2002 durchschnittlich 26,54 Euro verdient.

Für die genannten Vergleichsländer lägen zwar noch keine abschließenden Daten für 2004 vor. Es gebe jedoch Hinweise darauf, dass es dort weitere Lohnsteigerungen gegeben habe.

Das sagt(fragt) die eLeW
Das Unternehmerlager fordert mehr Arbeit bei geringerer Bezahlung. Warum nicht? Von Politik muss aber erwartet werden, dass nicht unsinnigen Unternehmer-Forderungen hinterhergelaufen wird. CDU/CSU, FDP, SPD, Grüne und die PDS, wo immer in Regierung, tun das nämlich unisono.
Unsinnig, weil Produzenten nur produzieren können, wenn es Abnehmer für die Produkte gibt. Massenentlassene und Länger-für-Weniger-Arbeitende fallen aber als Abnehmer für Produkte aus.
Das Gerede von zu hohen Lohn- und Lohnnebenkosten wegen der Globalisierung wird durch den Harakiri-Exportüberschuss widerlegt. (Harakiri, weil wir keine Gegenleistung importieren und folglich ausgezehrt werden.)
Die eLeW steht für Leben und Lebenlassen. Produktivitätssteigerungen per Lohnerhöhung zur Hälfte abgeben, zum Beispiel. Und bei Lohnerhöhungen nicht Sparen, sondern sich was leisten, zum anderen Beispiel.

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