Aus den Medien von heute:
(Unter 21.8. steht: "Eigentlich ist Prof. Kirchhof ein eLeW-Mann. Die eLeW will die Ich-Vertreter durch Volksvertreter ersetzen. Durch Frauen und Männer, die durch Können ausgewiesen sind und nicht durch Politikleichen in ihren Kellern." Natürlich haben die Besitzstandswahrer sehr viel dagegen und stänkern gegen Kirchhof.)
Heute in der FAZ:
"Mehrere Wissenschaftler und die Steuerexperten der Datev haben der Behauptung Kirchhofs widersprochen, Gutverdiener würden durch sein Modell belastet, weil sie nicht mehr von den vielen Steuervergünstigungen profitieren würden.
„Nach unseren Analysen werden die Reichsten am stärksten entlastet”, erklärt Stefan Bach, Steuerexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) gegenüber der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Sie werden um bis zu neun Prozent des Nettoeinkommens entlastet. Geringverdiener würden ebenfalls begünstigt, aber mit unter zwei Prozent deutlich geringer. Die Reichen setzten in der Summe weit weniger von der Steuer ab, als viele glaubten."
Das sagt(fragt) die eLeW:
Kirchhof hat sein Modell breit und glaubhaft erklärt und muss hier nicht verteidigt werden. Peinlich sind die selbsternannten Experten. Hier eine Bildschirmkopie vom Statistischen Bundesamt:
Die Tabelle zeigt, wieviel die Reichen an Einkommenssteuer zahlen. In 2003 haben die Geringverdiener 36 mal mehr Steuern gezahlt. Damals hätten 2% Entlastung fast dem gesamten Aufkommen der Einkommenssteuer, nämlich 3,3 Milliarden, entsprochen.
Das Heulen und Zähneknirschen stammt vom Wissen, dass mit Kirchhof die Reichen auch Steuern zahlen müssen. Bei Einkommensteuer gleich Lohnsteuer wären das 3600% mehr als jetzt.
2 Kommentare:
Aus der Süddeutschen: "31. August.
Der designierte Finanzminister in einem Kabinett Merkel, Paul Kirchhof, will die 418 Subventionen und Ausnahmetatbestände im Steuerrecht weitgehend abschaffen. Dies sei fairer als der Status quo, da sich Spitzenverdiener dann nicht mehr arm rechnen könnten, so der Professor.
Das klingt gut. Mal so richtig visionär. Wie sie offenbar nur politische Seiteneinsteiger formulieren können. Leider ist Paul Kirchhof nicht der Erste, der eine radikale Reform des Steuerrechts ankündigt. Er wäre auch nicht der Erste, der damit scheitert. Denn Deutschlands Lobbyisten sind zahlreich und hartnäckig.
Kirchhof erhielt von wissenschaftlicher Seite Unterstützung. Der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats des Bundesfinanzministeriums, Heinz Grossekettler, sagte: "Eine Flat Tax ist im Gegensatz zu anders lautenden Behauptungen gerecht und sozial ausgewogen." Die von Kirchhof propagierte Einheitssteuer führe zudem zu einer enormen Vereinfachung des Steuersystems. In der "Berliner Zeitung" wies Grossekettler Berechnungen zurück, nach denen das Kirchhof-Modell zu milliardenschweren Steuerausfällen führen würde. Dabei sei zu wenig berücksichtigt worden, dass eine Einheitssteuer die Steuerbasis ausweite, weil wieder mehr Gewinn in Deutschland versteuert werde.
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