14 Juni 2005

Schröder gibt den sozialen Rhetoriker

Aus den Medien von heute:
(Die Demontage von Gerhard Schröder geht weiter. Abgabe des Parteivorsitzes an Müntefering, Überlassung der Parteidebatte an Müntefering mit dessen Kapitalismuskritik, und nun das erste Einknicken als Kanzler des Großkapitals.)

Ein Kommentar aus der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG:
"Seit einer vorweihnachtlichen Bundestagsdebatte im Jahr 2000 hat man Schröder nur ganz selten so sozialdemokratisch reden hören. Seinerzeit musste er darauf reagieren, dass die Union ihn als Kanzler des Großkapitals darstellte. Heute nötigt ihn die Zerbröselung der SPD und die Entstehung einer neuen Linkspartei.

Kritik an der eigenen Agenda-Politik ist damit freilich nicht verbunden, kein mea culpa, auch kein ganz kleines, ja nicht einmal die konkrete Ankündigung dort, wo es ersichtlich hakt und drückt. Schröder gibt den sozialen Rhetoriker aber nicht den sozialen Politiker."

Das sagt (fragt) die eLeW:
Den sozialen Politiker werden wir in den Memoiren kennen lernen können, wenn's dann noch interessiert. Etwa bis zu der Zeit, wo Schröder seinem Kanzler Helmuth Schmidt in den Rücken fiel. Der machthungrige Politiker schien ab dann die Unterstützung dort zu suchen, wo Macht finanziert werden kann.

Zurück bleibt ein Scherbenhaufen von sPD.
Zurück bleibt die kampflose Übergabe der Agenda 2010 für eine verschärfte Umsetzung an die cDU/csU.

Schröder ist kein Auslaufmodell. Andere Ich-Vertreter drängen aus den Talkshows an die Hebel der Macht. Und sie drängen zum Lagerkampf. Ein zerstörerischer Kampf.
Was wir brauchen ist Konsens, wer welche Aufgaben wie am besten erfüllt. Wir brauchen Arbeitnehmer und Arbeitgeber in einem Boot, denn Konsumenten sind Produzenten und umgekehrt. Wir brauchen die soziale Mehrheitsentscheidung für die soziale Politik. Damit es dazu kommt, braucht es die eLeW, und diese den Zulauf der Demokraten: Beitritt hier.

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